ChatGPT verbessert BIP-Prognosen der EZB durch PMI-Kommentare
Die Europäische Zentralbank (EZB) nutzt nun ChatGPT, um die Vorhersage des BIP-Wachstums im Euroraum zu verbessern. Laut einer in Frankfurt veröffentlichten Studie verwendet die Bank lediglich zwei Seiten von Kommentaren aus den Berichten des Einkaufsmanagerindex (PMI). Diese kurzen Kommentare werden in ChatGPT eingespeist, das daraufhin sogenannte „Aktivitätsstimmungsscores“ generiert. Diese Scores werden in die bestehenden BIP-Nowcast-Modelle integriert, was zu einer höheren Genauigkeit der Vorhersagen führt. Diese innovative Nutzung von künstlicher Intelligenz ist Teil der fortlaufenden Bemühungen der EZB, Automatisierung und maschinelles Lernen zu integrieren.
Die Studie zeigt, dass bestehende BIP-Prognosemodelle schwer zu übertreffen sind, aber die von ChatGPT generierten Scores sie dennoch verbessern. Bemerkenswert ist, dass nur zwei Seiten Text ausreichen, um die Genauigkeit der bestehenden Modelle signifikant zu steigern. Dies ermöglicht der EZB, schneller Signale über die wirtschaftliche Aktivität zu erhalten, bevor offizielle Zahlen verfügbar sind. Trotz dieser technologischen Fortschritte stehen die Prognosen der Bank unter realem Druck durch geopolitische Spannungen und volatile Energiepreise, die das Wachstum im Euroraum beeinflussen könnten.
Die Abhängigkeit der Eurozone von importierten Energieressourcen stellt ein erhebliches Risiko dar, insbesondere angesichts der jüngsten Konflikte im Nahen Osten, die die Ölpreise beeinflussen. Luis de Guindos, Vizepräsident der EZB, betont die Notwendigkeit, die Entwicklungen in der realen Wirtschaft genau zu beobachten, um die Inflationsaussichten besser einschätzen zu können. Zudem könnten Handelskonflikte und Zölle zusätzlichen Druck auf die wirtschaftlichen Ziele der EZB ausüben. Eine tiefere Integration innerhalb der EU wird als Lösung vorgeschlagen, um wirtschaftliche Schocks besser abzufedern.